wir wieder unterwegs

Am 4. Mai 2020 ist es soweit: Wir brechen ein zweites Mal zu unserer Südamerikareise auf. Nach tränenreichem Abschied (ja, unsere Coronafamilie Bickl ist uns sehr ans Herz gewachsen, und wir wissen nicht, wann wir sie wiedersehen werden) fahren wir tatsächlich wieder los.

 

Lange haben wir hin- und her überlegt, ob wir weiterreisen können, wollen, dürfen, sollen. Während der letzten sechs Wochen haben wir fast täglich die Covid-19 Zahlen studiert, verglichen, gegrübelt, fast stündlich unsere Meinung gewechselt und waren doch immer zur selben Antwort gekommen: Nein, es ist noch zu früh. Doch jetzt kristallisiert sich unserer Meinung nach eine langsame Normalisierung heraus. Die Ansteckungszahlen stagnieren, die anfängliche Panik nimmt ab und der Shutdown in Chile ist nur noch regional, wenn unser Gastgeber in die Stadt zum Einkaufen fährt nimmt er jetzt deutlich eine Entspannung zu früheren Zeiten wahr. 

 

Wir beide werden immer rastloser, unsere Launen immer angespannter, schliesslich sind wir auf diese Reise gegangen um herumzukommen, zu entdecken, zu reisen. Herumgesessen sind wir zu Hause genug in unseren Bürostühlen. 

 

Vom deutschen Pärchen (wir haben bereits über sie berichtet) hören wir ebenfalls positive News: Sie sind die ganze Zeit im  Van unterwegs gewesen und waren einigermassen gut Vorwärtsgekommen. Sie waren während der letzten paar Wochen südlich von uns, sind nun jedoch mit der Fähre in unsere Gegend gekommen. Wir besprechen, dass man eine Weile zusammenspannen könnte, damit würden wir uns alle wohler fühlen beim reisen. Uns ist bewusst, wenn wir wieder auf der Strasse sind werden wir einige Veränderungen spüren: Die Nationalparks sind noch geschlossen, ebenso wie Strände. Allerdings gibt es immer noch viel freies Land und abgelegene Übernachtungsplätze. Zum Einkaufen werden wir Masken tragen müssen, z.T. auch auf der Strasse. Aber wir haben ja sowieso nicht vor in Städten zu sein, sondern wollen hauptsächlich im Land herumfahren. 

Wir gesellen uns an einem Abend zu einem kleinen Campertreffen in der Nähe dazu: 5 Pärchen haben sich an einem Strand zusammengefunden und wir erzählen uns alle durcheinander, wie wir die letzten Wochen so erlebt hatten. Der Abend ist super lustig, das zusammensitzen am Strand des Lago Villarrica mit den Lichtern im Hintergrund erinnert uns an die "alten Camperzeiten" und wir sind wieder voll im Fieber. 

 

Schliesslich hören wir, dass ab dem 4. April sukzessive die Nationalparks wieder geöffnet werden sollen. Für uns das Tüpfelchen auf dem i, dass wir unsere Reise wieder fortsetzen. 

 

Am Montag 4. Mai ist es dann tatsächlich soweit. Eigentlich wollten wir bereits einige Tage früher los, jedoch sprang der Wagen nicht an. Nach einigen Anläufen, Rückfragen bei - mittlerweile befreundeten- Nachbarn und ein wenig Glück haben wir schliesslich herausgefunden, dass es an einem Wackelkontakt lag. Die Abreise fühlte sich beinahe so an, wie der Abschied aus der Schweiz. Wir lassen liebe Menschen zurück um ins Abenteuer zu starten.  Beim wegfahren blinzeln wir ein paar Tränken weg, aber sind auch aufgeregt wie kleine Kinder. WIR SIND ZURÜCK AUF DER STRASSE!

 

Wir treffen uns mit dem deutschen Pärchen in der Nähe bei einem Wasserfall und begiessen unseren Neustart. Der kommende Tag ist bereits verplant, wir möchten gemeinsam zu den heissen Quellen in der Nähe des Sollipulli Vulkans wandern um dort in den natürlichen Pools ein Schwefelbad zu nehmen. Spannend daran ist, dass der Wanderweg der Fluss im Tal ist. Der Einstieg ist ganz schön kalt und wir sind uns des öfteren nicht ganz sicher was wir da überhaupt tun. Ein Anzeichen dafür, dass wir auf der richtigen Spur sind ist das wärmer werdende Wasser. Wir nähern uns also den heissen Quellen. Das Unterfangen zehrt aber ziemlich an den Kräften. Die Stromschnellen und Wasserfälle welche es hochzukraxeln gilt wachsen linear zu unserer Unsicherheit. Irgendwann ist es dann soweit und wir sehen ein, dass wir es leider nicht bis ins Ziel schaffen und brechen die Übung ab. Diese "Wanderung" versuchen wir beim nächsten Besuch nochmal. Tags darauf erhält unsere wiedergekehrte Reiseeuphorie einen Dämpfer: Wir wollten den Umliegenden Vulkan Lonquimay besichtigen. Allerdings sind alle Zufahrten gesperrt. Wir verstehen nicht ganz, weshalb man die Natur schliessen muss wegen des Virus. Nach verschiedenen Versuchen entscheiden wir uns für einen Richtungswechsel. Es wird bereits kälter in der Gegend, der Herbst nähert sich bereits dem Ende. Nach einem Wettercheck fahren wir deshalb Westwärts auf direktem Weg ans Meer. Wir alle haben seit Argentinien das Meer nicht mehr gesehen und wir sind alle aufgeregt und freuen uns riesig. Wir wollen entlang der Küste in nördliche Richtung fahren, immer dem wärmeren Wetter nach. In der Region Biobio werden wir jedoch abgewiesen und müssen zurück ins Landesinnere. Wir erfahren, dass die hiesigen Indigenen Völker ihre Region geschlossen haben. 

 

Die nächsten paar Wochen "Tümpeln" wir zu viert durch die Gegend, überreden einen Parkwächter uns einen Wasserfall ansehen zu dürfen, spielen Spiele am Strand und im Wohnwagen, lassen X medizinische Checks über uns ergehen (zum Glück fast immer völlig problemlos, freundlich, mit grossem Mitleid für unsere Situation und manchmal grenzenloser Begeisterung ein "Casa Rodante" zu sehen). Eine Woche bleiben wir an einem kleinen Strand, wo wir vom Landbesitzer sogar zum Abendessen und am nächsten Tag zum fischen eingeladen werden. Seine Gastfreundschaft rührt uns fast zu tränen: Mit absoluter Selbstverständlichkeit wird das Essen, welches für 2 Personen gedacht war mal schnell auf uns alle, das heisst 6 Personen aufgeteilt. Unsere Mitgebrachten Esswaren wollen sie unbedingt nicht annehmen. Der 75 jährige Ramon ist so rüstig, dass er uns für unser abendliches Lagerfeuer tags darauf mal eben kurz einen Baum mit der Motorsäge zerstückelt. Was für ein Erlebnis! Dazwischen treffen wir sporadisch andere Camper-Paare, unsere Wege werden sich später wieder kreuzen. Nach ca. 1 Monat trennen sich unsere Wege für kurze Zeit: Sie wollen weiter am Meer entlang, wir müssen Gas für unseren Camper besorgen. 

 

So kommt es, dass wir schliesslich fast 1,5 Wochen in der Ortschaft Talca stranden und viele neue Freunde finden. Aber der Reihe nach: Wir treffen auf einem erneut gescheitterten Ausflug zuheilen Quellen (diesmal ist es wieder das Virus und nicht unsere Kondition)  ein holländisches Paar, welche wir bereits am Strand von Villarrica kennengelernt hatten. Wir müssen in die nächste Stadt, da wir kein Gas zum Kochen, Duschen, Heizen mehr haben. Leider gestaltet sich das in dieser Region zum ersten Mal auf unserer Reise als nahezu unmöglich, da die Anschlüsse einfach nicht vorhanden sind. Das holländische Pärchen nimmt uns mit nach Talca, wo sie zuvor beinahe 2 Wochen halt gemacht hatten. Sie stellen uns ihren Freunden vor, welche uns auf ihrem Grundstück übernachten lassen und uns auch gleich einen Termin bei einem Automechaniker und beim Friseur organisieren. Es rührt uns unheimlich, wie sie uns sogleich unter ihre Fittiche nehmen und uns zu helfen versuchen. Wir bemerken jedoch auch, dass es ihnen auch wahnsinnig Langweilig war in letzter Zeit und wir eine willkommene Abwechslung sind. Damit können wir dann auch besser annehmen, dass Don Pato uns einen ganzen Tag lang durch die Stadt fährt auf der Suche nach Gas und anderen Sachen die wir noch benötigen, uns in seinem Haus zum Frühstück und Mittagessen bewirtet, extra für Sabrina den Ofen gnadenlos einheizt und sie dann noch ein Gaucho-Poncho inkl. Hut tragen lässt. 

 

Bei einer weiteren Irrfahrt durch die Stadt auf der Suche nach Gas stoppen wir bei einem Gasco-Händler. Hier treffen wir zwei Jungs, die selber gerne und oft mit ihren Motorrädern unterwegs sind, und auch bereits in den umliegenden Ländern herumgereist waren. Sie erkennen sofort das Problem und erklären es quasi zu ihrer persönlichen Mission, eine Lösung zu finden. Während wir noch mit dem einen besprechen, dass es echt schwierig ist bei 4 Grad in der Nacht in einem kalten Wohnwagen zu schlafen ist der andere bereits in seinen Wagen gehüpft und zum nächsten Baumarkt gefahren, wo er einfach mal schnell alle Gasanschlüsse kauft, die sie haben. Natürlich passt keiner (wir waren da bereits und hatten das herausgefunden), aber er heizt sofort wieder los in ein anderes Geschäft, wo er nochmals mehr Teile kauft. Natürlich passt auch hier nichts. Nun wird allgemein am Kopf gekratzt und Lösungen hin- und herumgeworfen. Schliesslich entscheiden die beiden, dass wir ganz einfach ein für unseren Gasanschluss ein spezifisches Gewinde benötigen. Am nächsten Tag wollen sie in einem Metallgeschäft das Übergangsstück mit dem passenden Gewinde in Auftrag geben. Sie bieten uns natürlich gleich an bei ihnen zu schlafen, kochen, duschen, weil die Menschen einfach wahnsinnig wahnsinnig nett sind!!! Wir lehnen alles ab, wollen ihnen ja nicht noch mehr auf die Pelle rücken, aber wir "kommen nicht darum herum" noch zu einem Parrilla (grillieren) bei ihnen eingeladen zu werden. So sitzen wir also um halb 9 Abends im Gasdepot eines Gashändlers und befeuern den mittendrin stehenden Grill. Ein sonderbares Ereignis, jedoch eines, das uns lange in Erinnerung bleiben wird. Am nächsten Tag tauchen wir also wieder auf, das Gewinde wird in Auftrag gegeben (Kostenpunkt: ratet: 4.- CHF für zwei Stück! in der Schweiz hätten wir noch einen Arm und ein Bein dazu geben müssen und ca. 1 Monat darauf gewartet) und dann heisst es warten. Da wir den beiden wahnsinnig leid tun, weil wir in dieser Corona-Zeit nicht wirklich herumkommen (alles geschlossen), laden sie uns spontan auf einen Ausflug aufs Land ein, inklusive einer "Weindegustation" im Hinterhof eines kleinen Bauernhofes. Der "Wein" wird aus einem Plastikfass vom dickbauchigen Bauern durch einen Schlauch angesogen und dann in Gläser verteilt. Rustikal trifft es nicht mal annähernd. Da Sabrina keinen Rotwein trinkt kommt sie um den leckern Wein/Essig/Schnaps, für sie wird zum Vergnügen kurzerhand mal ein Pferd zum reiten organisiert. 

 

Als das lange erwartete Übergangsstück eintrifft setzen sich wieder alle zusammen und tüfteln, wie sie dieses jetzt genau einsetzen, es wird ein Dichtigkeitstest gemacht und tatsächlich: wir können wieder kochen. Leider reicht der Gasdruck aufgrund der jetzt eingesetzten 2 Gasregler nicht aus um zu heizen oder für warmes Wasser.  Wir sind jedoch über unsere zurückgewonnene Freiheit froh und verabschieden uns frohen Herzens aber auch etwas traurig. Die Jungs waren echt in Ordnung und auch hier können wir es kaum glauben, mit welcher Selbstverständlichkeit uns geholfen worden ist, sie ihre Zeit in unser Problem gesteckt und sich um uns gekümmert haben. 

Zwei Städte weiter werden wir zwar einen neuen Adapter finden, der das Gas nicht regelt sondern nur über unseren Schweizer Gasregler den Druck reguliert (damit funktioniert dann auch die Heizung und das Warmwasser wieder). Aber in diesem Moment sind wir einfach nur froh wenigstens temporär eine Lösung gefunden zu haben, nachdem wir zuerst überhaupt keine in Sicht hatten. 

 

Nach unserem Abenteuer im Inland und den weiter sinkenden Temperaturen geht die Reise für uns weiter Richtung Norden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Plan, so langsam um Santiago herum zu schaukeln, dort allenfalls die Verwandten von Sabrinas Papa zu besuchen (allerdings ist Santiago de Chile seit März fast ununterbrochen in einem Lockdown und präsentiert fast 80% der Fallzahlen im Land) und dann hoch in den Norden in die Atacama Wüste zu fahren, wo wir zusammen mit wahrscheinlich allen verbliebenen Reisenden in Chile darauf warten, dass sich die Grenzen in ein Nachbarland öffnen. 

 

In den nächsten Wochen schaffen wir es doch noch, den ein oder anderen Ausflug zu machen: 

- Wir tauchen ein in heisse Thermalquellen kurz vor einem Grenzübergang nach Argentinien (der natürlich geschlossen ist)

- Zusammen mit 3 anderen Paaren können wir an einer Weinverkostung teilnehmen (ja die Menschen sind langsam einfach nur noch Happy überhaupt irgendeinen Verdienst zu haben und machen für uns deshalb halb-illegale ausnahmen)

- Wir organisieren ein eigenes Bier-Ratespiel mit den 3 Paaren irgendwo an einem Fluss

- Wir machen einen Tagesausflug nach Valparaiso: Die alte Hafenstadt, welche sich über 41 Hügel erstreckt zeigt sich uns dabei fast geisterhaft, nämlich beinahe Menschenleer - die Einwohner sind angehalten, nur wenn nötig auf die Strassen zu gehen. Leider sind dadurch auch keine Restaurants, Läden, Kioske, oder sonstiges geöffnet.

- Da die öffentlichen Plätze geschlossen sind entfällt kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem Spielplatz. Ein vorbeigehender Chilene lädt uns spontan ein, bei ihm im Garten zu übernachten. 

- Schliesslich Umkurven wir Santiago und geniessen nördlich davon ein paar Tage in der Natur. 

 

Fazit nach 6 Wochen: Wir sind unglaublich überrascht und berührt ob all der Herzensgüte und Grosszügigkeit der Menschen hier, gerade auch in diesen schwierigen Zeiten. Noch viel mehr seit wir wissen, dass der Ausnahmezustand in Chile ja eigentlich bereits seit Protestbeginn letzten Oktober 2019 anhält: Seither wurde beinahe täglich Demonstriert gegen die extremen sozialen Unterschiede, die unverhältnismässig hohen Kosten für Grundnahrungsmittel (beinahe europäische Preise) mit einem Einkommen eines Dritte-Welt-Landes, Krankenversicherungen/Rentenabsicherungen nur für Privilegierte, horrende Kosten für Schulgebühren, usw. Für die Regierung kam das Virus also gerade gelegen, denn nun konnten die Demonstrationen aufgelöst und die Leute zum Zuhause-Bleiben gezwungen werden. 

 

Gerade diese politische Situation lässt uns jedoch auch darüber nachdenken, ob die Regierung allenfalls den momentanen Status Quo noch ein wenig länger beibehalten möchte, einfach weil sie damit einige Probleme weniger hat. Die Fallzahlen werden zwar täglich auf der Regierungswebsite präsentiert, haben jedoch längst bereits auch International an Glaubwürdigkeit eingebüsst. Bei unserer Reise durchs Land bemerken wir überall eine grosse Angst vor einem potentiell gefährlichen Virus (im gleichen Atemzug wird immer wieder gleich erwähnt, dass das Chilenische Gesundheitssystem dermassen marode ist, dass man hier schlichtweg nicht mit vielen Kranken umgehen kann), gleichzeitig merkt man jedoch, dass die Menschen bereits keine Geduld mehr haben: Vielleicht aus der schlichten Notwendigkeit heraus Geld zu verdienen, da sie sonst schneller verhungern als das Virus sie allenfalls töten kann. Zudem: Die höchsten Fallzahlen werden regelmässig aus der Hauptstadt gemeldet. Im Resten des Landes gibt es kaum Erkrankungen und ebensowenig Tote. Wenn jemand Alt und Krank war, dann geht man hier halt nicht davon aus, dass er an Corona gestorben ist sondern an seinem desolaten Gesundheitszustand. 

 

Das reisen gestaltet sich jedoch noch immer sehr mühsam, unsere Moral sinkt je länger je mehr, wir haben auf die offiziell kommunizierte Grenzöffnung am 1. Juli nach Peru gehofft, müssen jedoch aus den Nachrichten ableiten, dass eine baldige Grenzöffnung doch eher unwahrscheinlich erscheint. Eine Entspannung im Landesinnern ist aus obergenannten Gründen ebenfalls eher unwahrscheinlich, aus verschiedenen Whatsappgruppen hören wir von anderen Chile-Reisenden, dass der Norden (also unsere Richtung) rigoros abgeriegelt werde. Wir überlegen uns, ob wir in einer Nacht- und Nebelaktion (wir erinnern uns: Chilenen arbeiten nicht gerne nach 20.00 Uhr und vor 8.00 Uhr morgens) "reinschleichen" sollen, realisieren jedoch, dass damit nicht wirklich etwas gewonnen ist. Mittlerweile sind wir länger mit den Deutschen und den Holländern zusammen unterwegs gewesen. Wo die anderen noch euphorisch sind, überlegen wir mal unverbindlich, was denn so unsere Alternativen wären. Das erste Mal ins unserem Leben haben wir die Möglichkeit, die Zeit und das Geld so frei herumzureisen, wie wir wollen und zum ersten Mal gibt es eigentlich keine Möglichkeiten, da die ganze Welt dicht ist. Eine Überlegung, die uns ein wenig verzweifeln lässt. Natürlich ist uns bewusst, wie gut es uns im Vergleich zu fast allen anderen geht und wieviel Glück wir haben, uns sowas überhaupt leisten zu können. Trotzdem fällt es schwer, hier und jetzt alles zusammen zu packen und nach Hause zu fahren. 

 

Das einzige Land, das für uns noch offen steht, wären die USA - wo gerade die Fallzahlen in die Höhe schiessen. Dort allerdings sind die Nationalparks geöffnet und es herrscht ein Präsident, der Corona genauso wenig wahrhaben will wie die Tatsache, dass keiner seine Frisur jemals Erstnehmen konnte. 

 

Wir beginnen mal die Fühler auszustrecken: Finden wir eine Schifffahrtsgesellschaft, die unseren Van nach Europa transportiert? Oder in die USA? Nach Kanada? Die kosten sind lächerlich hoch, die Möglichkeiten unseren Camper USA tauglich zu versichern für Ausländer extrem umständlich und teuer, kaum ein Anbieter transportiert Camper ab Chile. 

 

Wir sind uns jetzt jedoch sicher: etwas muss geschehen. Sobald es keinen Spass mehr macht, muss man etwas ändern. So entscheiden wir uns schweren Herzens, hier und jetzt Südamerika zu verlassen.